Sonntag, 20. August 2006
"Kurze Vorstellung"
Hallo an alle Leser und Leserinnen die sich hierher verirrt haben,

nach vielem überlegen habe ich mich entschlossen genau das zu tun was ich bei meiner freundin nicht verstehe, nämlich zu bloggen. Aber erst einmal über mich.

Ich bin ein 18jähriger junger Mann aus Mannheim, der lernen musste das das Leben eine harte Sache ist. Einige werden bei meiner folgenden Geschichte sagen das es schlimmer geht, doch da Schmerz immer ein subjektives und kein objektives empfinden ist kann ich nur sagen wie ich es empfinde.

Ich komme aus Mannheim und bis ich ca. 14 war, war das Leben noch in Ordnung. So in Ordnung wie es bei Kindern halt ist.

Mit 14 lernte ich was es heißt sich das erste Mal zu verlieben, um gleich 24h später wieder getrennt zu sein. Nein es war kein One-Night-Stand oder ähnliches, für mich sollte es eine ernsthafte Beziehung werden.

Nun gut das Leben ging weiter und ich entdeckte meinen Glauben. Ich fing an mir Gedanken darüber zu machen und entschied mich zuletzt Christ zu werden. Zu meinem Pech sind meine Eltern überzeugte Atheisten und haben mein Handeln erst gemissbilligt und zuletzt nur noch stillschweigend geduldet. Ich habe es nie geschafft sie zu erwärmen für das was ich tat. Meine Eltern hatten weder Aktzeptanz oder ein Lob übrig, auch nicht als ich anfing Jugendgottesdienste vor 200 Gästen zu moderieren. Stillschweigendes zur Kenntnis nehmen war die einzige Reaktion auf mein erzählen.

Aber da Familienbande in unserer Verwandschaft nicht groß geschrieben wird, war es mir egal.
So ging es mit dem auseinanderleben los...
In den nächsten 3 Jahren wurde es schlimmer und schlimmer. Erst waren es Kleinigkeiten, kleine Streitereien wie sie im familiären Rahmen vorkommt. So Sachen die den Haushalt betrafen halt...im letzten halben Jahr war es so schlimm das mich meine Eltern einschränkten in meine Wahl nach dem Schulabschluß. In dem Jahr in dem ich mich bewerben musste, in dem ich meinen Realschulabschluß erreichen sollte, stellten sie mich vor die Wahl. Ich wollte gerne mein Abitur machen aber sie sagten etwas in die Richtung wie: "Entweder du machst eine Ausbildung und wohnst weiter hier oder du machst dein Abitur und ziehst aus".

Ich bewarb mich daraufhin auf einen Ausbildungspaltz, den ich jetzt auch habe. Ich bin Sozialversicherungsfachangestellter(Sofa) bei der AOK und ab 01.09 im 3. Lehrjahr. Hätte ich in die Zukunft schauen können hätte ich mich entschieden mein Abitur zu machen. Meine Eltern schmissen mich im Juni 05 aus unserer Wohnung.

Ich wollte es vermeiden indem ich meinen Eltern ein paar Monate vor meinem Rauswurf einen Mietvertrag für ein Zimmer in einer christlichen WG auf den Tisch legte und sagte das sie doch bitte unterschreiben sollen damit ich ausziehen könne. Sie wollten nicht. Sie wollten nicht die Verantwortung tragen, denn in einem Jahr können noch viel passieren meinten sie.

Im Juni stand ich vor der Tür mit nichts in der Hand. kein Geldbeutel, nur meien Klamoten die ich anhatte und mein Handy mit einer leeren Karte...
Ich ging zu meiner besten Freundin und übernachtete da. Als wir in der Nacht (weil es bestimmt schon 22Uhr war) auf die diensthabende Polizeistelle gingen, hatte meine mutter schon angerufen. Mir wurde vorgeworfen ich hätte meinen Stiefvater geschlagen. Dieser ist Industriemechaniker und hat doppelt so lange Oberarme wie ich -.-. Richtig ich habe mich gewehrt als er mich aus der Wohnung gezogen hatte aber geschlagen habe ich ihn nicht. Am nächsten Morgen habe ich das Jugendamt angerufen.
Der Sachbearbeiter war ziemlich unemphatisch und desinteressiert. Nach 45 Minuten Gespräch war es zu Ende. Im endeffekt kam dabei heraus: Deine Eltern haben dich rausgeworfen, du bist bei deiner besten Freundin ja versorgt und das sie dich arausgeworfen haben hast du ja das indirekte Aufenthaltsrecht.Ich werde deine Eltern heute, nah heute habe ich keine Zeit mehr ( es war 11uhr morgens), morgen kontaktieren, ich schreibe ihnen einen Brief.

Es kam nichts bei raus, vor dem Anruf habe ich noch meine Klamotten abgeholt und mein Berufsschulzeug. Meine Mutter begrüßte mich mit den Worten: "Ah noch was vergessen, das kannst du ja jetzt mitnehmen damit du nicht mehr wiederkommen brauchst. Ich verstehe ja das meine Eltern überfordert sein könnten (meine Mutter hat wegen mir die Schule abgebrochen sie ist 37). Außerdem habe ich 2 kleinere Brüder (15 und 9). Der eine ist seit jahren in psychologischer Betreuung, weil er unter anderem kein Unrechtbewusstsein hat und er ist auf der Förderschule. Mein jüngster Bruder hat die erste Klasse wiederholt da er aufgrund Hyperaktivität eine ziemlich große Konzentrationsschwäche hat.

Ich sollte also der Musterknabe sein aber ich war es nicht, mein Stiefvater kümmerte sich nicht um Erziehung höchstens um die von meinem kleinsten Bruder da das sein Kind war, aber auch nicht im Übermaß. Wir haben alle einen anderen Vater.

Am Tag meines Rauswurfs ging ich zur WG in die ich vor Monaten wollte. Da alle Zimmer belegt waren teilte ich mir ein Vierteljahr das Zimmer mit einem Bewohner, da sie trotzdem bereit waren mich aufzunehmen.

So ging mein Leben in dieser großen weiten Welt alleine los.

Ich wohte ein dreiviertel Jahr in der WG, in der ich mich trotz gleichem Glauben nicht zuhause fühlte.
Als zwei der Wg heirateten löste sie sich auf, seit 01.06.06 wohne ich alleine in 2 ZKB die ich mir nur aufgrund des Altbaus und meinem guten Gehalts leisten kann (momentan 700€ netto), obwohl das auch schon ein knapper Monat dann ist. Zum Glück brauche ich kein Auto da ich direkt neben der Innenstadt wohne, 3 Straßen weiter ist die Mannheimer Fußgängerzone.

Im Moment habe ich eine 16jährige Freundin(seit 2Monaten) und schlage mich so durchs Leben...falls ihr noch was wissen wollt oder so schreibt mir einfach.Würde mich freuen überhaupt eine Reaktion zu bekommen ob der Blog hier aktiv ist!
Vielen Dank und liebe Grüße!

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